Teil 5: Samstag, dritter Festivaltag
Der Samstag begann wie jeder ander Festivaltag: mit Frühstück in diverser Form: Brot, Gegrilltes oder direkt Flüssignahrung. Und als dann endlich auch der Generator in Gang war (das erwies sich als schwerer als gedacht), konnten wir der Musik vom Nachbarzelt was ordentliches entgegensetzen. Schlager am frühen Morgen ist schliesslich nicht jedermanns Sache.
Musikalisch haben wir den Tag um 12.50h auf der True Metal Stage mit Sacred Reich begonnen. Meine Güte, die
hätte ich ja nie erkannt, ist schon ein Unterschied zu den Videos von früher. Eine richtige Re-Union sollte
wohl auch gar nicht mehr stattfinden, Phil Rind, Wiley Arnett, Jason Rainey und Greg Hall wollten nur einige
Gigs spielen und das wars. Schade eigentlich, enn Musik machen haben sie nicht verlernt, da kam so einiges
an Energie rüber. Und die obligatorischen Hits die "Whos to blame" und "Surf Nicaragua" durften natürlich
dabei nicht fehlen. Das fand auch das Publikum, denn direkt hinter uns wurde gepogt was das Zeug hielt und
zeitweise gab es einen mächtigen Circle-Pit. Zum Glück stand ich noch weiter vorne. Warum die Jungs nur so
ein paar KOnzerte spielen bzw. sich dann überhaupt wieder zusammen gefunden haben, weiss ich natürlich nicht
genau, aber wenn man sich Wiley Arnett mal beim Lächeln angesehen hat, dann könnte man meinen, er braucht
das Geld für ein paar neue Schneidezähne *g*
Die letzten Songs hab ich mir wie immer verkniffen, wenn man mehrere Bands hintereinander sehen will und die
Bühne wechseln muss, bleibt einem gar nichts anderes übrig.
Der Wechsel rüber zur Black Stage hat aber doch ganz gut geklappt, so dass ich Moonspell immerhin aus der zweiten
Reihe anschauen konnte.
Gefreut hat mich, dass sowohl "Vampiria" von der "Wolfheart" wie auch "Opium" von der Irreligious gespielt wurde.
Der Sound war im Gegensatz zu den anderen Bands die ich auf der Stage gesehen habe, besser geworden (oder ich
kenne die Songs nicht gut genug), gravierende "Sound-Mängel" gab es nicht, der Gesang war endlich laut genug.
Die Show war nicht nur musikalisch gut, sondern auch unterhaltsam, da die Musiker immer in Bewegung blieben
und Fernando Ribeiro es verstand zu posen und Grimassen zu schneiden.
Trotz der noch recht frühen Stunde war es auch wieder richtig voll geworden. Sie Sonne hatte wohl alle aus ihren
Zelten vertrieben.
Danach habe ich mir noch ein wenig Ruhe bis zu Sturm gegönnt und bin bis um ca 18h am Zelt geblieben. Zur
Autogrammstunde von Sacred Reich habe ich Wiese dann auch alleine gehen lassen, daher auch keine Fotos gemacht,
denn den Rest des Tages von 18.45-3h früh wollte ich mir Bands anschauen. Das würde eh noch har genug werden.
Inzwischen war das Gelände auch so trocken, dass unsere Fahrer ihre Autos zum Zelt holen konnten. Ob es nun
offiziell erlaubt war, wußte keinr, aber gemacht haben es fast alle. Da fiel und schon mal ein ganzes Gebirge
vom Herzen, denn alle Sachen nochmal zurück zum Auto schleppen, darauf hatte keiner Bock. Einmal reicht ja auch.
Zu Norther, die um 18.45 auf der Partystage spielem sollten, bin ich recht früh -gegen 18h- losgegangen, hat
zwar nicht ganz für einen Platz in der MItte gereicht, aber es war auch so O.K.
Pünktlich betraten die Jungs die Bühne und fingen an loszurocken. Aber wie! Die Musik -vom Stil her so ein bisschen
in die Richtung von In Flames- war echt super und forderte einfach zum mitbangen auf: zügig, eingängig, kraftvoll.
Nur wo war das Keyboard? Gesehen habe ich es, aber gehört? Leider war die Musik schlecht abgemischt und nur in leisen
Passagen hatte Keyboarder Tuomas Planman eine Chance, sein Können zu beweisen, sonst haben Gitarre & Co alles
geschluckt.
Man hat auch richtig gesehen, dass die Jungs aus Finnland (warum kommen eigentlich so viele gute Bands aus
Skandinavien?) noch absolut mit Spaß bei der Sache sind: alle mit Energie auf der Bühne, dabei am Lachen und
Herumalbern. Wirklich super! Mein "Geheimtipp" vom diesjährigen Wacken. Schade nur, dass sie meinen
Lieblingssong "victorious One" nicht gespielt haben, das wäre der krönende Abschluß gewesen. Auch Wiese wurde
von den fünf Finnen überzeugt, musste jedoch früher gehen, um wenigstens noch ein klein wenig von
Destruction zu sehen, die parallel auf der Black Stage spielten. Na, aber so eine Chance zum Crowdsurfen
ist ja auch immer gut.
Bei Type O Negative habe ich gar nicht versucht, irgendwie nach vorne zu kommen. Sooo ein Fan bin ich von denen
nicht, wollte aber wenigstens wissen, wie die live sind. Und das geht auch vom Rand aus...
Und ich muss ehrlich sagen: es hätte sich auch gar nicht gelohnt. Es kam einfach keine Stimmung auf. Die Musik
war zwar gut, aber irgendwie war es langweilig. Ob Type O einen schlechten Tag hatten? Ob die Songauswahl
nicht so gut war? oder ob sie immer so sind? Das kann ich nicht beurteilen. Der Auftritt war jedenfalls nix.
Die Abstände zwischen den Songs zogen sich am Anfang in die Länge, vielleicht wegen Soundproblemen. Wobei
man im Publikum davon nichts merken konnte.
Bei In Flames wollte ich dann aber doch wieder mitten im Geschehen sein uns so haben wir uns dann Richtung
Mitte/Vorne vorgetastet. Dort wurde es dann aber ziemlich voll, schon in der Pause, so dss Sebastian mich dann
davon überzeugt hat, meine Kamera liebr einzupacken, zumal ich es geschafft hatte auf dem Weg von Norther zu
Type O den Objektivdeckel zu verlieren. Dieser Rat sollte sich später noch als goldrichtig herausstellen!
Von der Black Stage kamen die Klänge von Immortal, deren Auftritt wohl auch ein Erfolg war, zumindest was man
über die Monitore und am Publikum erkennen konnte. Doch bei einem so großen Festival muss man sich eben
entscheiden, welche Bands man sehen möchte, es sei denn man steht irgendwo weit hinten.
Tja, aber wenn iwr gewusst hätten, wie es bei In Flames zugehen würde, dnan wären wir sicher am Rand ganz
vorne stehen geblieben.
Denn kaum betraten In Flames die Bühne, brach die Hölle los. Sowas habe ich noch nie erlebt. Das war kein
Drücken und Pogen mehr, das war auch nicht eng, das war der absolute Horror. Jeder versuchte nach vorne zu
kommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dazu noch Unmengen an Crowdsurfern. Man wurde einfach mit der Menge
hin- und hergeschoben und war vollkommen machtlos.Ich habe die ganze Zeit gekämpft, nicht hinzufallen, Luft
zu bekommen und keinen Crowdsurfer ins Gesicht. Nach ca 2 Songs (glaube ich, von der Musik habe ich ja nichts
mitbekommen), habe ich mich dann rausziehen lassen. Oder wollte es, denn das erwies sich auch als nicht so
einfach, da sich die Menge ja bewegte, ständig jemand "vorbeigereicht" wurde und kaum Platz da war, mich
hochzuheben. Und ganz so leicht bin ich nun auch nicht *g*
War ich froh, da raus zu sein! Nee, also sowas habe ich echt noch nie erlebt. Und ich bin eigentlich immer
vorne mit dabei. Auch Sebastian erging es nicht anders, denn nur kurze Zeit später haben wir uns ganz am Rand
wiedergetroffen. Hier konnte man zwar nicht so viel sehen und Fotografieren erst recht nicht, aber dafür die
Musik genießen. Was ich dann auch ausgiebig getan habe. In Flames rockten wie Sau. Stillstehen kann ich da
einfach nicht. Und als dann noch "Cloud Connected" und "Only for the Weak" hintereinander gespielt wurden,
hielt mich gar nichts mehr (zumal ich gerade vorher gesagt hatte, dass diese beiden Songs zum nahezu
perfekten Konzert noch fehlen).
Allerdings mußten wir auch wieder feststellen, daß es schon komische Leute gibt: da ging ein Typ
schnurstracks auf ein Mädel zu, packt ihr an den Busen miot den Worten "schöne Titten" und geht weiter. Wir
waren so baff, hatten im ersten Moment aber auch gedacht, dass das ihr Freund wäre. Nein, weit gefehlt! Sie
hatte den noch nie gesehen. War aber auch so überrumpelt, dass sie nicht reagiert hat. Der Typ ist dann noch
schnurstracks ins Damenklo maschier bund kam demonstrativ mit offener Hose wieder heraus. Also nee, nee.
Leute gibts.. Wobei ich das nun absolut nicht komisch finde. Und dass der offensichtlich ziemlich betrunken
war, ist auch keine Entschuldigung.
Eine kleine Ruhepause sollte der Auftritt von Haggart auf der Partystage sein. Dort war es aber mal wieder
rappelvoll, weiter als bis zum Mischturm ging nicht. Daher hab ich auch nicht sooo viel mitbkommen, obwohl
die Soundüberschneidungen mit Cannibal Corpse auf der Black Stage meiner Meinung nach nicht so schlimm war.
Inzwischen taten mir aber auch so die Füße weh, dass ich kaum noch an was anderes denken und nur noch sitzen
wollte. Aber wo? Tja, also zurück zur Hauptbühne in der Hoffnung, irgendein halbwegs trockenes Plätzchen zu
finden. Haggart werde ich mir irgendwann in aller Ruhe ansehen, auf diesem Wacken kamen sie bei mir
jedenfalls eindeutig zu kurz.
Lange währte die Freude des Sitzen-könnens allerdings nicht, denn das Gelände vor der Bühne füllte sich
bereits für Subway to Sally, die letzte Band des Festivals. Die Muße, ganz nach vorne ins Gedrängel zu gehen,
hatten wir zwar nicht, aber wenigstens halbwegs gut sehen wäre ja schon schön.
Um 2h ging es dann auch pünktlich los, wie immer ein souveräner Auftritt. Live machen Subway einfach was her,
auch wenn mir die Stimme von Eric Fish einfach nicht so gut gefällt. Doch bei Klassikern wie Henkersbraut
muß man einfach mitmachen. So dachte auch der Rest der Publikums und trotz so später Stunde war es gerammelt
voll. Der Auftritt machte so viel Spaß, dass selbst die schmerzenden Füße für kurze Zeit vergessen waren.
Doch leider war um 3h dann Schluss. Wacken 2007 war vorbei, aber Subway haben einen super Abschluß hingelegt.
Und nach so viel guter Musik kann man natürlich nicht schlafen, so dass wir wie immer noch eine ganze Weile
alle zusammen am Zelt gesessen haben.