Van Canto 07.01.2011
Köln Essikfabrik
Support: Orden Ogan und In Legend

Ein neues Jahr und direkt ein geiles Konzert: Van Canto mit In Legend und Orden Ogan in der Essigfabrik in Köln. So muss das sein ;) Die Essigfabrik war für mich eine neue Location, daher erstmal schauen, wie man mit Bus und Bahn hin kommt. Aber ist ja ganz gut zu erreichen. Man sollte nur wissen, dass man direkt an der Haltestelle in Fahrtrichtung über die Straße gehen sollte, sonst steht man vor einer Mauer und kommt da erstmal nicht rüber.
Tja, da ich großzügig geplant hatte – es kann ja immer mal ein Zug ausfallen – stand ich dann schon um kurz vor 18 Uhr und wartete auf den Einlass. Die erste war ich natürlich nicht ;) Aber da es zum Glück nicht mehr so kalt war und sogar der Regen aufgehört hatte, war das Warten halb so wild. Scheinbar ist die Anfahrt mit dem Auto nicht ganz einfach, zumindest beim ersten Mal: Der Freund, mit dem ich verabredet war, ist erstmal daran vorbei gefahren. ;) Aber zum Glück hats noch rechtzeitig geklappt, so dass ich meinen Rucksack im Auto verstauen konnte. Sehr schön :) spart man sich die Garderobe. Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie diszipliniert die Leute sind: alle haben sich brav in eine Schlange gestellt, die ein ziemlich langes Stück der Straße dann säumte. Das hätte auch ‘nen großen Pulk vorm Eingang geben können. Aber so sind Metaller nun mal: immer brav und gesittet :)< p> Ziemlich pünktlich (langsam wurde es dann doch kühl) ging es in die Halle. Und die ist erfreulich gestaltet: die Bühne sehr breit, also schön viel Platz davor. Nicht so eng wie in der Matrix. Und da wir mit als erste drin waren, konnten wir einen guten Platz vor der Bühne ergattern, natürlich erste Reihe. Einen Fotograben gab es nicht. Ich denke, in der Essigfabrik kann man auch gut sehen wenn man hinten steht, denn die Halle ist nicht so tief (dafür wie gesagt breiter) und die Bühne ziemlich hoch (ob das immer so ist, weiss ich natürlich nicht). Schnell noch zum Merch -was eine gute Idee war, denn da sich die Tour dem Ende neigt, gab es einige Shirts nur noch in bestimmten Größen und ich wollte doch noch eines mit einem Fotomotiv haben. Die halbe Stunde bis zum Beginn verflog dann auch ganz schnell.

Orden Ogan war die erste Band des Abends und sie eröffneten diesen sehr gut. Eigenlich kam man nicht drumherum, zumindest mitzunicken, um den Nacken schon mal warm zu machen. Vom Sound her ist es aber ganz vorne etwas blöd, denn die Boxen hängen oben an den Seiten der Bühne und wir waren ein wenig außerhalb des Radius. Aber wirklich doll hat uns das nicht gestört. Die Stimmung im Publikum war auch schon sehr gut, die Halle inzwischen ziemlich voll. Allerdings waren in Bochum vorne noch mehr Orden Ogan Fans gewesen, die richtig Stimmung machten. Die fehlten hier ein bisschen. Aber die Band hatte Spaß, wir hatten Spaß und das war ja die Hauptsache. Und bei einigen Songs konnte ich inzwischen zumindest schon den Refrain mitsingen: “we are Pirates” ist ja auch ein ziemlicher Ohrwurm. Tja und weil Orden Ogan nach eigener Aussage sonst immer die “Pussies” auf den Touren sind, sollten wir sie dann auch anständig mit “Fuck you Pussy” begrüßen ;) Nun gut, wenn sie es denn so wollen bitteschön und so dröhnte es vielstimmig zurück. Eines fehlte mir aber: Habe ich ihn nur einfach nicht wahrgenommen, weil ich auf der anderen Seite der Bühne stand oder war der Keyboarder von Orden Ogan heute nicht mit dabei? In Bochum hatten sie jedenfalls noch einen. Aber so oder so war der Auftritt genau richtig zum Aufwärmen.

Nach den 40 Minuten wurde nun so einiges an Equipment von der Bühne gebracht, das Schlagzeug von Van Canto kam schon mal zum Vorschein und würde auch bei In Legend seinen Einsatz finden. Aber die Monitorboxen verschwanden, während das Keyboard von Basti und die sonstigen typischen In Legend Aufbauten ihren Platz fanden. Praktisch, dass die Setlist direkt vor meiner Nase war, so konnte ich sie schon mal abfotografieren. Acht Stücke würde es gleich von ihrem typischen hand-hammered Piano Craft auf die Ohren geben.

Auch in Legend begannen sehr pünktlich, vom Ablauf her klappte schon mal alles einwandfrei. Ob es auch mit der Technik während des Gigs genauso klappte, weiss ich nicht so 100%ig, mir kam es kurz so vor, als gäbe es ein paar Tonschwierigkeiten. Aber gemerkt hat man im Publikum davon zumindest nichts. Leider machte sich hier aber wieder die Position zwischen den Boxen bemerkbar, das Piano war leider etwas leise und zunächst auch der Gesang. In Legend hatten sich wieder jede Menge Fans mitgebracht und natürlich darunter jede Menge der Supporter. So war die Stimmung im Publikum super. Natürlich auch nach der Ankündigung des Debütalbums, welches dieses Jahr erscheinen wird. Bisher gab es mit “Pandemonium” eine EP, die nun nochmals übertroffen werden soll. Als Vorgeschmack gab es dann auch noch einige Songs vom neuen Album und natürlich die 4 Tracks der EP, welche kostenlos auf der Seite der Band heruntergeladen werden kann. Wer In Legend noch nicht kennt, kann hier einen guten Eindruck gewinnen.
So, aber nun genug aufgewärmt. Auf zum Höhepunkt des Abends. Viel blieb nach dem Umbau – oder vielmehr Abbau – nicht auf der Bühne, aber das ist auch gut so, denn so hatte Sly mehr Platz zum Springen und sich bewegen ;)

Licht aus, das Intro ertönte und der erste Song dann direkt ein Hammer: “Lost forever”, einer der besten Songs vom aktuellen Album “Tribe of Force“ (wobei: eigentlich sind ja fast alle super..) Tja und wie so oft hatte ich nun ein Entscheidungsproblem: mithüpfen und bangen oder doch fotografieren?? Ach egal, das Konzert ist noch lang, das Lied geil, da muss man einfach mitmachen. Die ruhigeren Passagen reichen schließlich für das eine oder andere Foto. Natürlich gab es auch Klassiker, die für Van Canto-”Neulinge” meist der beste Einstieg sind: kennt jeder, sind klasse und wenn nicht sogar in der Van Canto-Version noch ein bisschen besser (oder zumindest einfach nur gut.. passt irgendwie). So hat nicht nur die Band, sondern auch das Publikum lauthals mitgesungen (ich auf jeden Fall, aber ich war nicht die einzige), als dann die Töne von “Wishmaster”, “Rebellion” oder “Kings of Metal” erklangen. Wie sagte Stef noch so schön “Tonhöhe und Melodie egal, klappt bei uns auch ganz gut”. Wobei ich ja sagen muss, dass mir die eigenen Songs von Van Canto noch besser gefallen. Mit “To Sing a Metal Song”, “The Mission” (mal wieder als Medley mit “Muppets” == “Master of Puppets” ;) ), “One to ten”, “Water Fire Heaven Earth” und “My Voice” kamen auch viele meiner absoluten Lieblingssongs und erstaunlich, dass ich danach nicht heiser war. Nur gut, dass es ja schön laut auf einem Konzert ist, so hat hoffentlich keiner (bis auf meine direkten Umstehenden vielleicht) meinen schiefen Gesang gehört. Respekt, dass die Band das so gut durch hält, mir ist meine Stimme schon nach drei Liedern abgekackt. Aber das sind eben Profis.
Zwischendurch gab es dann noch mal ein Drumsolo von Basti und ein “Battle of the Bass” zwischen Ike und Daniel von In Legend. Tja, wer das nun gewonnen hat? Keine Ahnung, aber alle hatten ihren Spaß. Und der Rest der Band konnte eine kleine Pause machen und ihre Stimmen wieder etwas ölen, bevor es mit “Bard’s Song” weiter ging. Aber auch so hatte die Band zwischendurch immer mal eine kurze Verschnaufpause, denn das “macht mal alle ordentlich Krach, bis wir alle was getrunken haben”, wurde wörtlich genommen. Vor allem von einigen, die bereits in Bochum für einiges an Stimmung gesorgt hatten. Auf ihr zweistimmig gebrülltes “Rakkatakka” folgte natürlich “Motherfucker” als Antwort vom restlichen Publikum. Und das immer wieder und so lange, dass es gar nicht mehr enden wollte. Wenn die beiden am Tag danach nicht heiser waren, grenzt das an ein Wunder. War schon genial.
Als Zugabe kam dann der Song, der mich damals eigentlich sofort von Van Canto überzeugt hatte: ihre Interpretation der Titelmusik von “Ronja Räubertochter”. Da bekommt man einfach Gänsehaut. Nur geil. Leider ging das Konzert dann mit “Fear of the Dark” schon zu Ende. Von mir aus hätten sie gerne noch eine Stunde drauf legen können. Für mich sind Van Canto eine der besten live-Bands, die ich bisher gesehen habe, die Auftritte sind einfach immer genial. Schade, dass die Tour nun schon vorbei ist, ich wäre auch noch ein drittes und viertes Mal hin gegangen. Aber wer sie dieses Jahr noch mal sehen möchte, kann das auf dem Castle Rock in Mülheim, denn da sind Van Canto auch wieder mit von der Partie. Also schnell eine Karte sichern! Natürlich war der Abend noch nicht zu Ende, denn die Jungs – und natürlich auch Inga – kamen noch, um Autogramme zu geben, den Fans Hallo zu sagen und um in diverse Kameras zu lächeln (oder ein böses Gesicht dafür zu machen). Das durfte ich mir dann auch nicht entgehen lassen. Auch die Jungs von Orden Ogan und In Legend waren da. Nur Ike konnte ich nirgends entdecken, seine Unterschrift fehlt mir auf der Autogrammkarte und der Setlist, die Sly direkt in meine Arme hat fallen lassen. Danke dafür! Am meisten Spaß hatte anscheinend Ross, der die ganze Zeit von vielen Fans umringt war. Und sich besonders viel Zeit für die Autogrammwünsche der weiblichen Fans genommen hat ;) Man braucht ja schließlich eine Unterlage, sonst wird die Unterschrift ja nix *zwinker* “Ich weiss gar nicht, warum es bei den Mädels immer länger dauert“: O-Ton Ross. Aber er ist auch einfach super nett und wie auch alle anderen für einen Plausch mit den Fans da.

Ein großes Lob und viel Respekt geht noch an Sly, der sich am Tag zuvor eines vereiterten Zahns entledigen musste und in Köln zum Glück wieder ziemlich fit war. Doch beim Gig Tags zuvor in Frankfurt möchte ich nicht an seiner Stelle gewesen sein. Damit einen ganzen Auftritt durch zu halten ist schon sehr tapfer. Die Band war auch auf einen Ausfall von Sly vorbereitet, wie man schön im Tourtagebuch von Stef auf metal.de nachlesen kann. So ging ein genialer Abend dann doch irgendwann zu Ende und wir mussten heim fahren. Aber die Musik klang mir auch später noch immer in den Ohren.
Vielen Dank Van Canto – und natürlich auch In Legend und Orden Ogan- für diesen geilen Abend!



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