Kann es wirklich schon wieder drei Jahre her sein, dass ich auf dem letzten Konzert von The 69 Eyes war? Ja, in der Tat, im April 2007 waren sie in der Zeche Bochum mit
ihrem damals neuen Album “Angels” zu Gast. Auch dieses Mal hatten die Finnen ein neues Album im Gepäck und sind damit wieder auf Tour. “Back in Blood” heißt die Scheibe,
welche im August letzten Jahres veröffentlicht wurde. Nun ist die Band in Europa unterwegs und natürlich musste ich wieder dabei sein. Letztes Mal war 90 Minuten vor Einlass
bereits eine riesen Schlange vor der Tür, dieses Mal war es eher nur ein kleines Grüppchen. Nun ja, bei den winterlichen Temperaturen kein Wunder. Aber umso besser für mich,
so war ich schön dicht an der Tür.
Ziemlich pünktlich begann dann auch der Einlass, zum Glück. Das Konzert allerdings verzögerte sich um knapp 20 Minuten. Als erstes durften Mandragora Scream spielen. Und
ganz ehrlich: besonders begeistern konnten sie kaum jemanden im Publikum. Die Musik an sich war ja nicht schlecht, man hat auch gesehen, dass die Band sich reingehängt hat
und auch mit Spaß bei der Sache war, aber der Gesang war einfach nicht so besonders und daher wirkte das Ganze einfach ein wenig belanglos. Allerdings haben die
italienischen Gothik-Rocker ihr Line-Up an 2 Positionen verändert und ich muss sagen, der neue Schlagzeuger war ziemlich schnuckelig. Na, so gab es wenigstens noch was
fürs Auge bei dem Auftritt ;) (und er hat auch getrommelt, was das Zeug hielt).
Dann war es bereits 21 Uhr. Noch eine Vorband? Denn als zweiter Support sollten Lacrimas Profundere dabei sein. Doch irgendwie wollten alle nur noch The 69 Eyes sehen.
Tja, und genau dieser Wunsch wurde erfüllt, denn Lacrimas Profundere fielen kommentarlos aus. Aber dem Publikum war das ganz recht, denn so ging es schneller mit dem
eigentlichen Höhepunkt des Abends weiter.
Gegen 21.30 wurde es dunkel und das Intro ertönte. Als Opener hatten sich die Jungs den Titeltrack des neuen Albums ausgesucht. Insgesamt haben sie 7 der neuen Songs
gespielt, immer abwechselnd mit einem wohlbekannten Titel. Die neuen Songs kamen auch sehr gut an, nur muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht sonderlich
textsicher war. Zwar hatte ich mir die CD direkt nach der Veröffentlichung gekauft, doch irgendwie bin ich nur selten dazu gekommen, sie auch zu hören. Naja, macht nichts,
Spaß haben und mit bangen kann man auch so. Wobei ich so ziemlich die einzige war, die überhaupt gebangt hat. einfach nur rumstehen und höchtens mit den Kopf nicken war mal
wieder angesagt. Aber das ist einfach typisch bei einem The 69 Eyes Konzert und das wird sich wohl auch nicht ändern. Was solls, so hat eben jeder anders seinen Spaß. Von
allen Alben seit der “Wasting the Dawn” von 1999 waren Songs dabei, die größten Hits allerdings sind eindeutig von der “Blessed Be” (auch mein erstes Album der Band) und
der “Devils”. Über “Gothic Girl” und “The Chair” habe ich mich ja schon sehr gefreut, aber “Brandon Lee” ist immer noch mein Lieblingstitel. Doch auch die Hits
“Feel Berlin”, “Devils” und “Lost Boys”, welches den Abschluss des Konzert krönte, wurden vom Publikum gefeiert.
Warum sich Jykri von dem Mädchen in der ersten Reihe – bzw. von ihrem Fotoapperat – gestört gefühlt hatte, weiss ich allerdings nicht. Jedenfalls versuchte er zunächst,
sie mit Wasser zu treffen, dann mit einem Handtuch und als das nicht klappte, sprang er von der Bühne und verdeckte die Kamera mit seiner Hand. Schon komisch. Vielleicht
hatte sie gefilmt? Denn Fotografieren ohne Blitz war erlaubt. Doch dann ging das Konzert wie gewohnt weiter. Insgesamt knapp 75 Minuten dauerte die Show, es hätte gerne
noch ein bisschen länger dauern können, Material haben die Finnen schließlich genug. Doch der Abend hatte auf jeden Fall Spaß gemacht, The 69 Eyes haben wieder einen tollen
Auftritt hingelegt. Da hat sich das Warten in der Kälte gelohnt.