Eigentlich ist Thrash-Metal ja nicht ganz meine Musikrichtung, aber wenn so eine Kult-Band wie
Destruction schon mal in der Nähe spielt, und dann noch die einzige Headliner-Show in diesem
Jahr, kann man ja schon mal über seinen Schatten springen und sich das ganze trotzdem mal
anschauen- und hören. Vor allem, bei dem Preis: 13,- VVK und 15,- Abendkasse ist für eine so
große und bekannte Band nun wirklich nicht viel. Da können sich andere Künstler mal ne Scheibe
von abschneiden.
Das Ganze sollte um 19h beginnen, als Vorbands sind Prethrash und Commander aufgetreten. Da ich
allerdings erst nach 20h da war, habe ich Prethrash gar nicht und von Commander nur noch die
letzten paar Lieder mitbekommen. So kann ich also zu deren Musik nicht wirklich viel berichten.
Aber für ein paar Fotos hatte es denn doch noch gereicht ;)
Um ca. 21.15 waren dann Destruction auf der Bühne, um mal wieder so richtig abzurocken, was sie
mit Butcher strikes back schon mal gut begonnen haben. Allerdings haben auch schon da
viele aus dem Publikum mit dem Stage-diven begonnen, was ja an sich auch erlaubt und nicht
schlimm gewesen wäre, wenn sie nicht andauernd die Monitor-Boxen verschoben oder Kabel aus den
Effektgeräten für die Gitarren gerissen hätten. Natürlich nicht absichtlich, sondern im Eifer
des Gefechts, aber die Wirkung ist ja nun mal die gleiche. So musste Schmier im Verlauf des
Konzert mehrfach die Fans dazu ermahnen, vorsichtiger zu sein, weil sie sonst das Stage-Diven
ganz verbieten müssen. Aber so wirklich schien das keinen interessiert zu haben. Fand ich
nicht sonderlich toll und wie Schmier schon sagte, respeklos gegenüber den Musikern.. die
wollen ja schliesslich auch ihren Job machen und ohne Gitarre ist ein Metal-Konzert relativ
sinnlos..
In den folgenden eindreiviertel Stunden haben Schmier, Mike und Marc eine gelungene Mischung
aus neuen und alten Songs gespielt, die erwarteten Klassiker wie "Mad Butcher", "Beatial Invasion",
"life without sense" oder "Total desaster" durften natürlich nicht fehlen. Leider habe ich
keine Setlist ergattern können, so dass ich nun nicht mehr sooo genau sagen kann, welche
Lieder im einzelnen gespielt wurden. Als letzte Zugabe um kurz nach 23h (Zeitlimit für die
Band war 23h) kam noch der vorher vom Publikum verlangte Song Tormentor.
Damit verabschiedeten sich dann Destruction nach einem soliden Set, bei dem eigentlich alles
gestimmt hat. Das Publikum schien jedenfalls ziemlich begeistert. Wobei mir aufgefallen ist,
dass die meisten im Publikum sicher keine Fans der ersten Stunde sein könnnen, dafür war der
Altersdurchschnitt einfach zu niedrig. (oder aber die standen einfach weiter hinten, um das
ganze in Ruhe mitzuverfolgen und in Ruhe zu moshen, vielleicht hat nicht jeder mehr die Lust
und Energie, sich ganz vorne dem Gedränge auszuliefern.. ;) )
Der Sound war soweit gut abgemischt, zwischendurch ist nur mal ein Mikro ausgefallen, was
allerdings sicher mit den losen Kabeln durch die Stagediver zusammenhing. Wobei ich ja
mal wieder sagen muss: es war doch ziemlich laut (zum Glück hat man auch im Turock die
Möglichkeit, Ohrstöpsel käuflich zu erwerben, ohne die wäre mir das Trommelfell geplatzt). Ein
bissel weniger hätte es da auch getan.. oder werde ich nur einfach alt und empfindlich??
Aber meine Ohren sind mir doch wichtig, schliesslich will ich ja noch viele Konzerte miterleben.
Was wirklich positiv war, ist die Lüftung vorne unter der Bühne. Das war ein angenehmer kalter
Fön. Sowas sollten die in anderen Hallen auch mal installieren. Zumindest für die vorderen Reihen
echt angenehm.
Das Licht war zum fotografieren ohne Blitze bis auf bei 2 Songs leider zu dunkel. Aber gut,
das hängt ja immer von der Band oder den Technikern ab und für den "normalen" Konzertbesucher
auch relativ unwichtig. Um nicht nur Haare auf den Bildern zu haben, musste ich die meiste Zeit
die Cam auch hochhalten und blind Fotos machen, aber dafür sind sie doch ganz gut geworden.
Nach dem Konzert waren Schmier und Kollegen auch noch so im Turock unterwegs, so dass man sich nach Herzenslust Autogramme holen und mit den Musikern quatschen konnte. Sowas ist ja immer sehr fanfreundlich.
Vorher hatte es Gerüchte gegeben, dass Mille von Kreator und Onkel Tom als Überraschungsgäste mit auftreten sollen.. Leider war das nicht der Fall. Mille war zwar auch im Turock, aber nur im Publikum und Onkel Tom habe ich gar nicht gesehen. Schade. DAS wäre ja noch der krönende Abschluss eines gelungenen Abends gewesen. Aber auch so hat sich der Konzertbesuch in jedem Fall gelohnt!
Commander:
Destruction: